Und gedenket stets: Meiner Überzeugung nach gibt es keinen anderen Punkt, der den Islam mehr verunglimpft hat als die falsche Vorstellung vom Dschihad im Islam. Eine Religion, deren Lehre edel ist; eine Religion, deren Wahrheit durch göttliche Zeichen bezeugt wurde und weiterhin durch Wunder bezeugt wird – wozu bedarf eine solche Religion des Schwertes?
Zur Zeit unseres Propheten – Allahs Frieden und Segnungen seien auf ihm – wurde der Islam von Gewalttätern mit dem Schwert angegriffen, mit dem Ziel, ihn gewaltsam auszulöschen. Deshalb wurden jene, die das Schwert zogen, durch das Schwert zur Rechenschaft gezogen. Jener Krieg war daher rein defensiver Natur.
Heute aber solche Vorstellungen zu verbreiten – gänzlich ohne Grundlage –, dass ein blutdürstiger Mahdi erscheinen werde, um christliche Könige zu unterwerfen, sind nichts als erfundene Fabeln. Sie haben die Herzen jener Muslime, die sich mir widersetzen, verhärtet und verdorben.
Wer an derlei glaubt, stellt eine Gefahr für die Gesellschaft dar. Solche Gedanken können – ja, sie werden gewiss – unter den Unwissenden zu Aufruhr führen. Deshalb setze ich all meine Kraft dafür ein, die Muslime von solchen irreführenden Vorstellungen zu befreien.
Merkt euch: Eine Religion, in der es keine Barmherzigkeit gegenüber der Menschheit gibt, kann niemals von Gott stammen. Allah hat uns gelehrt, auf Erden Barmherzigkeit zu üben, damit uns im Himmel Barmherzigkeit widerfährt.
Was-Salam – und Friede sei mit euch.
In tiefer Demut,
Mirza Ghulam Ahmad, der Verheißene Messias (as)
7. Mai 1907
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